74 Bewerbungen für 30 Grundstücke
Großes Interesse am neuen Wohnbaugebiet in Bingum – Erschließung hat begonnen – Blockheizkraftwerk geplant
ARTIKEL EMS-ZEITUNG
Der Grundstein für das Gesundheitszentrum in Walchum ist gelegt. Baustart wird spätestens der 1. November sein. Das Zentrum ist Teil eines Projekts mit sechs Bauabschnitten.
Nummer zwei eines insgesamt sechsteiligen Bauprojekts für Walchums „neue Mitte“ geht an den Start. Ab dem 1. Juli 2017 soll das Gesundheitszentrum als Hauptgebäude der Umgestaltung des Geländes rund um den Marktplatz bezogen werden. Hauptmieter im ersten Obergeschoss wird der Pflegedienst St. Barbara sein, der neben den bestehenden 14 Tagespflegeplätzen in Heede weitere 15 in Walchum anbieten wird, hieß es bei der Grundsteinlegung. 725 Quadratmeter bebaute Fläche werde die Einrichtung laut Ralf Jönen, einer der beiden für die Projektsteuerung zuständigen Mitarbeiter der investierenden EOC-Immobilien Firma, haben.
Fünf Einheiten werde es geben – die größte 400 Quadratmeter groß, die kleinste 20. Eine feste Zusage von Mietern dafür gibt es Ernst-Otto Cordes, EOC-Geschäftsführer, zufolge abgesehen von der Tagespflege außerdem von einem Allgemeinmediziner. Weiter in Planung seien die Ansiedelung einer Apotheke und einer Bank mit Selbstbedienungsbereich. Fünfter Mieter im Gesundheitszentrum solle entweder ein Zahnarzt oder ein Physiotherapeut werden. Eine Entscheidung zwischen den Anwärtern müsse noch fallen.
Das Zentrum habe, so Cordes weiter, ein Einzugsgebiet, das 12.400 Einwohner aus den Gemeinden und Ortsteilen Dersum, Neudersum, Sustrum, Sustrum-Moor, Steinbild, Fresenburg und Walchum-Hasselbrock umfasse. „1500 Einwohner sind für den Arzt rentabel“, sagte Thünemann, der auch Prokurist der EOC ist. Cordes verwies zusätzlich auf die Kaufkraft von 2000 Familien, die jährlich als Besucher in die umliegenden Freizeitanlagen kommen. Sie allein betrage 1,8 Millionen Euro.
Zum Projektstart war zunächst ein NP Discounter – eine Edeka-Marke – in der Ortsmitte errichtet und Anfang Februar 2015 eröffnet worden. Als Plus-Variante sei der Markt der erste in Niedersachsen. Der Mietvertrag laufe auf 15 Jahre.
Das dritte Projekt umfasst den Bau von 14 altersgerechten Häusern mit einer auf Wunsch möglichen Datenverbindung zum Gesundheitszentrum, mit der beispielsweise digital erfasst werden könnte, dass ein Bewohner eine Weile auf dem Boden liege, erklärte Thünemann. Die Häuser sollen zeitlich parallel zum Gesundheitszentrum ab dem ersten Quartal 2016 gebaut werden.
Im vierten und fünften Bauabschnitt sind zwei Seniorenresidenzen mit jeweils zehn Wohnungen geplant. Die Umsetzung dafür sei nicht vor Ende 2017 vorgesehen, so Thünemann. Sechstes Projekt soll laut Cordes eine Art Markthalle werden. Dafür bahnen sich Cordes zufolge derzeit die Ansiedelung eines Schuhmarktes, eines Fleischereifachgeschäfts, einer Gärtnerei und eines Getränkemarktes unter einem Dach an. Standort soll die jetzige Grünfläche vor dem NP-Markt an der Dersumer Straße sein.
„Wir sind heilfroh, dass wir einen Investor gefunden haben“, sagte Bürgermeister Hermann Schweers, der das ganze Projekt Gesundheitszentrum angeschoben habe. Die Ansiedelung eines Allgemeinmediziners sei für ihn immer die Grundvoraussetzung gewesen. 26.000 Quadratmeter Fläche hat die Gemeinde für alle Projekte an Investor Cordes verkauft. Für den jetzt anstehenden Bau investiert er zunächst zwei Millionen Euro.
Nachdem im vergangenen Dezember der Spatenstich für ein Gesundheitszentrum in Walchum gesetzt worden ist, hat sich nun die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann (CDU) über das laufende Bauprojekt in der Gemeinde informiert. „Hier entsteht ein interessantes Angebot für alle“, sagte Connemann zum Projekt in Walchum. Das dort im Bau befindliche Gesundheitszentrum könne zu einem Lebenszentrum für die Gemeinde werden.
Zufrieden mit Entwicklung
Hans Thünemann, Prokurist des Investors EOC Immobilien, sprach von einer „visionären“ Investition. „Viele Argumente sprachen für Walchum. Die Lage zwischen den Zentren Lathen und Dörpen bringt ein großes Einzugsgebiet.“ Dies sei auch ein Grund für die Zusage der Edeka-Gruppe gewesen, die im ersten Bauabschnitt bereits einen Supermarkt am Standort gebaut habe. Dieser ist bereits seit einem Jahr geöffnet. „In Gesprächen wurde mir gesagt, dass das Unternehmen mit der Entwicklung zufrieden ist. Es gebe eine gute und steigende Kundenfrequenz. Man habe es nicht bereut, sich in Walchum anzusiedeln“, erklärte Thünemann.
Breitgefächertes Angebot
Im Gesundheitszentrum sollen nach Fertigstellung viele Dienstleistungen angeboten werden: Unter anderem werden ein Allgemeinmediziner sowie ein Physiotherapeut ihre Praxen im Erdgeschoss eröffnen. Im Obergeschoss soll künftig eine Tagespflege für 15 Senioren ihren Platz finden. Betrieben wird diese vom Pflegedienst St. Barbara aus Heede, der seit 2013 in diesem Bereich tätig ist. „Wir wollen unser Einzugsgebiet vergrößern und die ganzheitliche Versorgung von Senioren in den Mittelpunkt stellen“, sagte Pflegedienstleiter Markus Schütte. Im weiteren Angebot des Gesundheitszentrums werden unter anderem eine Apotheke, eine Fußpflege und ein Sanitätshaus angestrebt, so Thünemann. Gefördert wird das Projekt durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.
Großer Bahnhof am 09.12.2015 im Einkaufs- und Gesundheitszentrum in Walchum. Es erfolgte der erste Spatenstich für den zweiten von insgesamt vier Bauabschnitten. „Das wird die neue Ortsmitte von Walchum, die sogar Leuchtturmcharakter hat“, sagt Samtgemeindebürgermeister Hermann Wocken. Das künftige Gesundheitszentrum wird in unmittelbarer Nachbarschaft des schon bestehenden NP Marktes errichtet.
Eine Nutzfläche von 900 Quadratmetern ist vorgesehen. Im Erdgeschoss werden ein Physiotherapeut und ein Allgemeinmediziner Platz finden. Zusätzlich sollen im Erdgeschoss auch ein Zahnarzt, ein Sanitätshaus, eine Fußpflege, eine Apotheke und eine Bankfiliale mit Selbstbedienungszone eingerichtet werden. Im Obergeschoss wird auf einer Fläche von rund 400 Quadratmetern eine Tagesbetreuung durch den Pflegedienst St. Barbara aus Heede angeboten. „Wir betreiben seit Juli 2013 eine Tagespflege in Heede und wollen dieses Know-how auch hier gerne zur Verfügung stellen“, so Heimleiter Markus Schütte.
Täglich könnten bis zu 15 Senioren und wöchentlich sogar bis zu 75 Gäste das Angebot nutzen. Das Objekt wird sich nach Worten vom Architekten Hans Kuper deutlich von Funktionsbauten abheben. Es wird zum neuen Marktplatz ausgerichtet und neben den am NP-Markt verwendeten Klinkern durch weiße Putz- und Fassadenflächen ergänzt. Besonders ansprechend wirkt die Arkadenarchitektur, die dem neuen Haus einen offenen Gebäudecharakter verleihen soll.